Hospiz-Geschichte
Wie alles entstand:
Der Begriff "Hospiz" geht auf das lateinische Wort "hospitium" zurück, dieses bedeutet: Gastfreundschaft, Bewirtung, gastliche Herberge.
Die Tugend der Gastfreundlichkeit war seit den Anfängen des Christentums jedem Christen selbstverständlich. Der Aufgabe, Pilger Unterkunft und Verpflegung und Kranken und Sterbenden Pflege und Beistand zu bieten, nahmen sich v.a. die Orden an. Mitte des 19. Jahrhunderts gründete die irische Nonne Mary Aikenhead von den Irischen Schwestern der Barmherzigkeit in Dublin das erste moderne Hospiz.
Anknüpfend an die mittelalterliche Tradition nannte sie ihr Haus Hospiz; sie wollte deutlich machen, dass der Tod nicht die Endstation ist, sondern ein Durchgangsstadium. Unter dem Bild einer Reise sieht die Hospizbewegung den Lebensweg des Menschen. Auf diesem Weg benötigt der kranke und sterbende Mensch besondere umfassende Pflege, Hilfe und Zuwendung.
In den USA wurden zu dieser Zeit ähnliche Einrichtungen gegründet. 1967 gründete die Ärztin und Sozialarbeiterin Cicely Saunders in einem Vorort von London das bekannt gewordene Sankt Christopher´s Hospiz. Sie forschte als Ärztin auf dem Gebiet der Schmerzbekämpfung (die heutige Palliativtherapie) und entwickelte vor diesem Hintergrund ein entsprechendes Pflegekonzept.
Das aufsehenerregende Buch der Schweizer Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross "Interviews mit Sterbenden" (in den USA veröffentlicht) war der Beginn der modernen Hospizbewegung in den USA.
Während sich in Europa die Hospizidee von England ausgehend vor allem in Irland, Norwegen und in der Schweiz verbreitete, war die Hospizbewegung in Deutschland zunächst durch die Euthanasie des Nationalsozialismus stark vorbelastet. Dem großen Engagement des Internisten Dr. Paul Becker ist es zu verdanken, dass die Hospizidee auch in Deutschland verbreitet wurde und ihren Niederschlag in entsprechenden Einrichtungen fand.
So wurden 1983 an der Uni-Klinik in Köln die erste Palliativstation und 1986 in Aachen das erste stationäre Hospiz gegründet. 1999 gab es dann 64 Hospize in ganz Deutschland, jedoch noch keines für Menschen hier im Rhein-Erft-Kreis.
Unser Hospiz:
Am 27.03.2000 wurde das stationäre Hospiz in Frechen, angegliedert an das gleichnamige St. Katharinen-Hospital, als erstes seiner Art im Rhein-Erft-Kreis, eröffnet. Dabei sehen wir uns den Leitgedanken der Gründerin der Hospizbewegung verpflichtet. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Bedürfnisse und Wünsche unserer schwerstkranken Bewohner und ihrer Angehörigen. Das St. Katharinen-Hospiz ist offen für Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Rasse, ihrer Abstammung, Heimat, Herkunft, Sprache, ihrem Glauben, ihrer politischen Anschauung, ihrem Einkommen und Vermögen und der Krankheit an der sie leiden.
Die Mitarbeiter/innen, die Kranken sowie deren Angehörige und Freunde sind sich bewusst, dass im St. Katharinen-Hospiz keine gezielt lebensverkürzenden oder lebensverlängernden Maßnahmen vorgenommen werden. Zur Verbesserung der Lebensqualität werden alle schmerz- und symptomlindernden Maßnahmen besprochen und vorgenommen.